Die Methode ist benannt nach Moshé Feldenkrais (1904-1984), der als Sohn jüdischer Eltern in Weissrußland aufwuchs und mit vierzehn Jahren nach Palästina auswanderte. Er war zunächst Ingenieur, und als einer der ersten Europäer Schüler von Jigoro Kano, dem Begründer des Judo. Moshé Feldenkrais arbeitete auch als Judo-, Jiu-Jitsu- und Nahkampflehrer in Palästina.
Eine alte Knieverletzung, die niemand zufrieden stellend behandeln konnte, führte über einige Jahre der Selbstbeobachtung zu einer eigenen Bewegungslehre, die heute als Feldenkrais Methode bekannt ist. Erst recht spät in seinem Leben entschloss er sich, ein eigenes Institut zu gründen, in dem er auch Schüler ausbildete.
Eine Annahme im Lehrmodell ist das Vorhandensein eines inneren Selbstbildes („self image“), das aus ererbten, anerzogenen und durch Selbsterziehung entstandenen Anteilen besteht. Um die eigenen Leistungen zu verbessern, entweder wegen einer bestehenden Beeinträchtigung oder zur Steigerung sportlicher oder künstlerischer Leistungen, muss das Selbstbild verändert werden.
Medium zur Veränderung, zum Erlernen neuer Bewegungs-, Denk- und Verhaltensmuster, ist die Bewegung.
Darum sind Feldenkrais Lektionen so aufgebaut, dass die Selbstbeobachtung und Lösungsfindung im Vordergrund stehen. Es gibt zwei Arten der Anwendung: die verbale Anleitung von Lektionen und die manuelle Arbeit des Therapeuten („funktionale Integration“).
